Das Kompositum Führungskompetenz bezeichnet diejenigen Kompetenzen, die für eine erfolgreiche Führungstätigkeit innerhalb von Organisationen notwendig sind. Beim Wechsel von der Fach- zur Führungskraft ändern sich auch die Anforderungen an die Fähigkeiten und Kompetenzen. Meist qualifizieren sich Nachwuchsführungskräfte durch ihre fachliche Leistung und Expertise. In Führungsposition benötigen sie dann weitere Fähigkeiten, die in ganz anderen Kontexten als bisher zielführend und erfolgreich angewandt werden müssen. Die Forschung benennt als wichtige Führungskompetenzen (vgl. u. a. Hofbauer/Kauer 2011, S. 27 ff.):

  • Fähigkeit, verantwortlich zu handeln, das heißt, sich mit den ökonomischen Zielen, der Wertvorstellungen des Unternehmens zu identifizieren und Verantwortung für die Ziele und Aufgaben der Mitarbeiter zu übernehmen.
  • Integrität im Handeln, um Mitarbeitern Orientierung für das eigene Handeln zu geben und der wichtigen Vorbildfunktion des Vorgesetzten gerecht zu werden.
  • Die Fähigkeit, persönliche und arbeitsbezogene Beziehungen zu gestalten, damit Menschen motiviert und zielorientiert zusammenarbeiten können.
  • Die Fähigkeit, anderen Menschen auf gemeinsame und individuelle Ziele hin zu orientieren und wichtige Aufgaben auch umzusetzen. Hindernisse und Rückschläge sollten nicht als Grenze für die eigene Wirksamkeit erfahren werden.
  • Die Fähigkeit, geistig und körperlich beweglich zu handeln. Führungskräfte stehen immer wieder vor Situationen, die sie noch nie erlebt haben. Es gilt dann möglichst offen für Neues und für Veränderung zu sein, um proaktiv handeln und die eigene Wirksamkeit steuern zu können.
  • Die Fähigkeiten, Mitarbeiter oder Verhandlungspartner verstehen zu wollen und in die gemeinsamen Ziele integrieren zu wollen. Mit anderen Worten handelt es sich hierbei um Empathiefähigkeit. Dafür ist eine grundsätzlich eine kooperative Haltung notwendig, die die Interessen und Emotionen anderer wahr und ernst nimmt. Je besser sich eine Führungskraft situativ in die Erwartungen, Interessen, Ängste und Hoffnungen von Mitarbeitern hineinversetzen kann, desto leichter findet sie gute Lösungen für schwierige Situationen.
  • Die Fähigkeit, auch in und unter Konflikten erfolgreich zu handeln. Führungskräfte müssen fast täglich zwischen unterschiedlichen Erwartungen, Interessen und Positionen verhandeln. Konflikte gut zu managen, gehört damit zu einer ihrer Hauptaufgaben, um die Leistungsbereitschaft und die Motivation der Mitarbeiter nicht zu gefährden. Führungskräfte, die eine positive Haltung gegenüber Konflikten einnehmen und diese grundsätzlich als Chance betrachten, steigern ihre eigene Selbstwirksamkeit und meist auch die ihrer Mitarbeiter, gewinnen an Akzeptanz und Integrität.
  • Die Fähigkeit, gemeinsam mit anderen erfolgreich zu handeln. Kooperationsfähigkeit nimmt viele der zuvor genannten Führungskompetenzen in sich auf.

Selbstverständlich können je nach Führungsposition und -erfordernissen noch ganz andere Führungskompetenzen wichtig sein. Es zeigt sich jedoch rasch, dass sich Führungskräfte, die sich rein auf ihre fachliche Expertise stützen, im Führungsalltag schwer tun, ihre Mannschaft zu motivieren und sie auf gemeinsame Ziele und Werte ausgerichtet hinter sich zu wissen. Eine starke und schlagkräftige Mannschaft braucht, wie im Leistungssport auch, eine Führungskraft, die einerseits Fach- und Methodenkompetenzen sowie Aktivitäts- und Handlungskompetenzen als auch Personale und sozial-kommunikative Kompetenzen besitzt. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass meist Menschen mit hoher Fach- und Methodenkompetenz die Führungsrolle zugetraut wird, sich diese aber nur dann bewähren, wenn auch starke Personale und Sozial-kommunikative Kompetenzen hinzukommen, wie der Kompetenzforscher Prof. Dr. Heyse erforscht hat.

Bei SPRACHKULTUR finden wir Führungskompetenz besonders in der eignen Person. Somit setzen wir hier immer begleitet mir einem persönlichen Coaching an.

  • Wir sind der Auffassung, dass es reflektierte Persönlichkeit braucht, um die Herausforderungen der aktuellen Zeit zu meistern
  • Jede einzelne Kompetenz, die oben aufgeführt ist, ist lernbar
  • Führungskräfte sind die Quelle, aus denen Organisationen existieren und auf Dauer lebendig bleiben – somit sind „gesunde“ Führungskräfte, die aus sich heraus agieren können und einen hohen Grad an Selbstwirksamkeit erleben, besonders im Fokus unserer Arbeit

Literatur

John Erpenbeck / Lutz von Rosenstiel (Hgg.) (2007): Handbuch Kompetenzmessung. Erkennen, verstehen und bewerten von Kompetenzen in der betrieblichen, pädagogischen und psychologischen Praxis. 2., überarb. und erw. Aufl. Stuttgart.

Volker Heyse / John Erpenbeck / Stefan Ortmann (Hgg.) (2010): Grundstrukturen menschlicher Kompetenzen. Praxiserprobte Konzepte und Instrumente. Münster u.a.

Helmut Hofbauer/ Alois Kauer (2011): Einstieg in die Führungsrolle. Praxisbuch für die ersten 100 Tage. 3. erw. Aufl. München.

Fredmund Malik (2001): Führen Leisten Leben. Wirksames Management für eine Zeit. 12. Aufl. München.