Kontext meint alle Umstände, die zur Bedeutungskonstruktion eines Ereignisses oder eines Bewusstseinsinhaltes beitragen. Ein Kontext, könnte man sagen, ist all das, was noch da ist, wenn ein ‚Du‘ nicht mehr da ist. Jedes Ereignis findet in einem Kontext statt, ist mit anderen Dingen, Umständen, Auslösern verwoben. Kontexte können durch typische W-Fragen erfragt werden: Wo?, Wann?, Wer? Mit wem?
Darüber hinaus sind alle sprachlichen Äußerungen kontextgebunden, das heißt sie werden durch eine bestimmte Perspektive und eine bestimmte Filterung der Wirklichkeit als wahr empfunden.

Worte erzeugen erst in konkreten Kontexten ihren besonderen Sinn. Dabei sind wiederum zwei Aspekte wichtig:

  1. Menschen verhalten sich in bestimmten Kontexten,
  2. Kontexte sind stets Interpretationen von Verhalten und Wirklichkeit.

 

Kontext im Rahmen der Arbeit von SPRACHKULTUR:

  • Wir stellen oft fest, dass bestimmte Fähigkeit in bestimmten Kontexten vorhanden sind und in manchen nicht. Zentrales Element ist es somit, Kontexte zu finden, in denen das gewünschte Verhalten bereits vorhanden ist und dadurch eine Erinnerung an Können stattfinden kann, um diese dann bewusst in neuen anderen Kontexten zu überführen.
  • Krisen-Erleben rührt oft daher, dass man sich selbst innerhalb eines Kontextes als unwirksam erlebt. Indem man sich zum Beispiel Ziele setzt, die nicht in der eigenen Macht liegen. Viele wechseln dann den Kontext, jedoch verpassen sie hiermit eine enorme Möglichkeit, selbst zu wachsen. Als Beispiel: Niemand würde sich permanent darüber aufregen, dass es regnet. Denn es liegt nicht in der Macht des Einzelnen, diesen Zustand ändern zu können. Wohl aber kann jeder auf die ihm gegebenen Möglichkeiten hin darauf reagieren: Man kann sich für den Regen angemessen kleiden oder aber es sich an einem regenfreien Ort gemütlich machen. Wollte man dem Zustand des Regens entkommen oder ihn ändern wollen, fände man sich rasch als Getriebener der Situation wieder.