Ein Common Groundist genau das: Das gemeinschaftliche Fundament für ein zukunfts- und zielorientiertes Handeln von mehreren Personen. Der Begriff Common Ground– wie das diesem Zusammenhang verwendete grounding– geht im Wesentlichen zurück auf die Arbeiten der Kommunikationspsychologen Herbert H. Clark und Edward F. Schaefer. Den Common Ground-Prozess haben, in der hier beschriebenen Form, Jessica Andermahr und Boris Jermer zwischen 2009 und 2014 in vielfältigen Change-Projekten und Prozessbegleitungen im Top Management und neu zusammengesetzten Teams angewendet und stetig weiterentwickelt.

Ein Common Ground ist die Grundlage für erfolgreiche Zusammenarbeit in Organisationen, in Gruppen und in Teams. Er fokussiert auf gemeinsame strategische Ziele und außerordentliche Leistungen. Der Common Ground basiert auf der Erkenntnis, dass Menschen, wenn sie in eine gemeinsame Kommunikation eintreten, zugleich einen gemeinsamen „Wissensraum“ betreten. Dieser Raum ist als ein Raum zu verstehen, in dem Bedeutung und Wahrnehmung miteinander geteilt werden. Das Wissen, das die Teilnehmer austauschen, wird oftmals auch als Diskurs bezeichnet: Wissenselemente, die miteinander von vielen Menschen in Beziehung gesetzt werden.

Dieses In-Beziehung-Setzen ist jedoch den meisten nicht so ohne weiteres bewusst. Ein Common Ground-Prozess ermöglicht es ihnen, dieses Bewusstsein zu schaffen und etwaige Widersprüche zu klären. Verständigen sich zwei Menschen beispielsweise über „richtige“ Mitarbeiterführung, so gehen sie davon aus, dass sie beide auf einer ähnlichen Grundlage von Annahmen darüber, was in diesem Kontext „richtig“ ist, miteinander sprechen.

Die Schnittmenge von herrschenden Meinungen, Fakten und Vermutungen bilden einen Diskurs, einen gemeinsamen Bezugs- und Sinnstiftungsrahmen. Damit sich zwei (oder mehrere) Gesprächspartner in diesem Wissensraum einen gemeinsamen „Grund und Boden“ teilen, ist es notwendig, über die jeweiligen Annahmen und das jeweilige vorhandene Wissen zu sprechen, das in diesem Raum vorhanden ist. Vereinfacht gesagt bedeutet das, dass alle Gesprächsteilnehmer stetig Vermutungen über das Wissen und die Annahmen aller Beteiligten anstellen. In der Methode des Common Ground geht es also letztlich darum, diese gemeinsame Wissens- und Kommunikationsbasis im Team durch Beantwortung bestimmter Fragen zu strukturieren, um so die in diesem Wissensraum vorhandenen Vorannahmen für alle gleichermaßen transparent zu machen. Offene Punkte, blinde Flecke sowie Missverständnisse können auf dieser Basis effizient und kollektiv geklärt werden.

Die Erfahrung zeigt, dass Projekte meist aufgrund eines nicht genügend geklärten Common Grounds scheitern – nicht am gesteckten Ziel selbst. Erfolgreiche Unternehmen hingegen verfügen in der Regel über einen gut geklärten Common Ground und stellen diesen durch Routinen regelmäßig her.

Ziele eines Common Ground-Prozesses sind:

  • Projekte jeglicher Art, erfolgversprechend aufstellen
  • Die Basis für außerordentliche Leistung schaffen
  • Partizipation herstellen und Projektbeteiligte einbinden
  • Einen Moment des „Innehaltens“bieten und all die Veränderungen der Vergangenheit, vorhandene Stärken und die laufenden Prozesse (Softwareeinführung, Werte- und Strategieprozess, etc.) reflektieren und auf einen gemeinsamen ‚Stand‘ bringen
  • Beteiligung ermöglichen sowie ein gemeinsames Verständnis über die zukünftigen Herausforderungen und Kompetenzen herstellen
  • Eine gemeinsame Basis in Bezug auf die strategische Zielsetzung, Informationsfluss, Rollenklarheit, Haltung, Mitarbeiterbindung, ‚tatsächlich‘ gelebte und gemeinsame Werte sowie zukünftige Herausforderungen entwickeln.

So können sich Mitarbeiter und Führungskräfte weiterentwickeln und mit einem einheitlichen Zielfokus ihre Aufgaben klarer und motivierter verstehen und weiter gestalten. Diese hier beschriebene Maßnahme ist ein wichtiger Schritt für die weitere Arbeit mit der Abteilung, um die Unternehmensstrategie und die damit verbundenen Ziele optimal umzusetzen und motivierend voranzutreiben.

Seit 2005 begleitet SPRACHKULTUR Organisationen und Personen bei der Gestaltung von Zukunft. Projekte zum Gelingen zu führen, dafür Erfolgskriterien zu nutzen und dieses Wissen weiterzugeben, ist in der Wissensgesellschaft und im erfolgreichen Agieren innerhalb einer komplexen Welt von zentraler Bedeutung. Basierend auf dem Begriff von Clark und dem Team-Alignement nach Robert Dilts hat Jessica Andermahr, inspiriert durch Christine Knauff, einen Fragenkatalog auf den unterschiedlichen Ebenen der Dilts Pyramide entwickelt, der die Basis für den Common Ground-Prozess bildet (vgl. auch „Die logischen Ebenen der Intervention“ – erweitert in der Anwendung und Interpretation durch Jessica Andermahr).

Im Zentrum des Common Ground-Prozesses steht ein Dialog auf unterschiedlichen Ebenen in Bezug auf gemeinsame Ziele, Rollenklarheit, gemeinsame Werte, bevorzugte Kommunikation und Information etc. Um diesen Dialog ergebnisorientiert zu präzisieren und auch im Kontext Großgruppe ergebnisorientiert zu führen, fand eine weitere Kombination mit der Methode der Dynamischen Urteilsfindung statt, die ursprünglich von dem niederländischen Organsiationsberater Lex Bos entwickelt wurde. Seit nunmehr über fünf Jahren wendet SPRACHKULTUR diesen Prozess erfolgreich in Organisationen, Abteilungen und Teams an. In Zusammenarbeit mit Boris Jermer wurde so ein höchst effizienter Prozess etabliert, der sowohl in Projekten und Teamaufstellungen als auch in umfangreichen Change-Prozessen hervorragend funktioniert und die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns nach unserer Erfahrung stark minimiert.

Bei SPRACHKULTUR bildet der Common Ground-Prozess die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit auf Team-, Abteilungs- sowie auf Organisationsebene und auch innerhalb von zeitlich begrenzten Projekten wie beispielsweise der Neueinführung einer Software, eines Mergers, einer Fusion, einer neuen Produkteinführung, einer Umstrukturierung etc.). Grounding aktiv zu betreiben und Organisationen Handwerkszeug für das Steuern von Komplexität zu liefern, ist die Zielsetzung unserer Arbeit und der Schlüssel zum Erfolg in der VUCA-Welt.