Präsentationen liegt zum einen die Frage zugrunde, was ich anderen wie, also auf welche Art und Weise und in welcher Form vorlege. Zum anderen verweist der Bezug zu lateinisch praesens darauf, dass es immer auch auf die Gegenwärtigkeit und Anwesenheit, auf die Präsenz des Präsentators ankommt.

Präsentationen sind dann gelungen, wenn Informationen einem Publikum so überreicht, dargeboten oder vorgelegt werden, dass dieses sie annehmen und verstehen kann. Außerdem, wenn der Präsentator in der Lage ist, vor dem Publikum präsent zu sein, also gegenwärtig und anwesend. Dazu ist eine stimmige innere Haltung mit den zu vermittelnden Inhalten erforderlich. Präsentationstechniken sind ebenso wie Präsenz, vor Publikum zu sprechen, erlernbar.

Seit der Antike lehrt die Rhetorik, wie man vor Publikum überzeugend und bewegend präsentiert. Sie ist auch für die Erzeugung von Präsenz verantwortlich. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Rhetorik lange Zeit in enger Verbindung zur Pädagogik stand, wie Quintilians Hauptwerk Die „Ausbildung des Redners“ (Oratorium Institutionum) bezeugt. Ziel war es, jungen Menschen Sprachfähigkeit zu vermitteln und sie mit Rüstzeug für politische oder juristische Karrieren auszustatten. Heute kommt dem Thema vor allem im Unternehmensalltag große Bedeutung zu.

Gerade die Form und Art und Weise der Präsentation kann entscheiden, ob ein Geschäft verloren oder ein Abschluss gewonnen wird. Es werden daher stetig neue Präsentationswerkzeuge und -methoden entwickelt, um einen Vorsprung vor der Konkurrenz zu haben und einzigartig, erinnerbar und überzeugend zu sein. Neben PowerPoint und Keynote, den am weitesten verbreiteten Präsentationsprogrammen haben sich Werkzeuge wie Prezi oder Techniken wie Pecha Kucha etabliert. Letztere zollen den neusten Erkenntnissen der Hirnforschung Rechnung und überzeugen und überraschen mit ungewohnten Möglichkeiten, die die alten rhetorischen Regeln in neue Formen gießen.