Holokratie schafft Hierarchien und Führungspositionen durchgängig ab. Stattdessen wird die Arbeit streng aufgabenorientiert organisiert. Aufgaben werden in Rollen zusammengefasst, die in Kreisen zusammen arbeiten. Ziel und Zweck ist die Schaffung einer günstigen Struktur für Entscheidungsfindungen mit echter Transparenz und partizipativen Beteiligungsmöglichkeiten.

Woher kommt es?

Holokratie (engl. holocracy oder holacracy; aus dem Griechischen von ‚holos‘ für ganz, vollständig; und -kratie‘ für Herrschaft) wurde von dem Unternehmer Brian Robertson, aus Philadelphia, USA in seiner Firma „Ternary Software Corporation“ entwickelt. Sein Ansatz verfolgt eine Möglichkeit, um in großen und vielschichtigen Unternehmen die Entscheidungsfindung transparent zu gestalten, mit dem Ziel, stets anpassungs- und wandlungsfähig zu bleiben.

Robertson wandte das Organisationsprinzip 2007 erstmalig in seinem Unternehmen an. Er entwickelte es kontinuierlich weiter, bis er 2010 die holacracy constitution (deutsch: Holokratie-Verfassung), also ein Regelwerk herausbrachte, in dem er die Prinzipien und Beispiele darlegt, die seinem Konzept zugrunde liegen. Häufig hat er sein ganzheitliches Konzept mit dem menschlichen Körper verglichen – kein Organ, kein Teil des Körpers, ist für sich allein funktionsfähig und sinnvoll; alles wirkt zusammen zu einem großen, ganzen System. 2015 veröffentlichte Brian Robertson sein Buch „Holacracy. The new Management System for a Rapidly Changing World.“

Beeinflusst ist sein Konzept von agilen Softwaremethoden wie Scrum und Kanban, mit denen er bereits sein Unternehmen führte. Holokratie wird bisher vor allem in technologisch orientierten Unternehmen angewendet (meist mit Startup-Kultur). Das bekannteste ist das US-Unternehmen „Zappos“, das als Vorbild für Zalando gilt.