Unabhängig von einander entwickelten Alexander Meißner und Edwin Howard Armstrong bei Telefunken das System einer Sender- und Empfängerschaltung mittels Röhren-Verstärker mit Rückkopplung. Im Deutschen wurde für dieses Phänomen der Begriff Rückkopplung verwendet, der auch heute noch sehr gut trifft, was Feedback ist.

Rasch wurde die Feedback-Metapher dann für weitere Bereiche übernommen. So etwa von der Tontechnik, wo es eine Selbstregelung des Systems Schallaufnehmer – Verstärker – Lautsprecher bezeichnet (und das sich in Form des bekannten Pfeifens mitteilt), von der Computertechnik, wenn ein Programm einem Nutzer Informationen über den aktuellen Stand einer Anwendung mitteilt, von der Klimaforschung, die mit Feedback zahlreiche ökologische Rückkopplungen beschreibt, der Biologie, der Kybernetik sowie der Psychologie und Kommunikationsforschung. Hier beschreibt Feedback insbesondere den Abgleich von Istzustand und dem Ziel, dem Sollzustand (vgl. u.a. Dorsch).

In der Kommunikationsforschung korrespondiert Feedback auch mit dem Begriff Resonanz. Feedback, so könnte man dort verallgemeinern, ist die Information über die Reaktion, die etwa eine Sache oder ein Produkt, eine Person oder deren Handlung, an den Auslöser der Reaktion zurückkommt.

Jeder Mensch erhält laufend Feedback. Im weitesten Sinne ist jede verbale und auch nonverbale Antwort ein Feedback. Es eröffnet die Chance zu erkennen, ob das, was in einer Kommunikation mitgeteilt wird, auch so verstanden wird, wie es gemeint ist.

Feedback besteht also aus zwei Komponenten: Aus dem Feedback geben und dem Feedback nehmen. Während der Feedbacknehmer offenlegt, was er wahrgenommen hat, bietet es dem Feedbacknehmer die Möglichkeit, sich bestimmter Verhaltensmuster und Prozesse bewusst zu werden und neues Verhalten auszuprobieren. Für das Gelingen von positivem Feedback ist es günstig, wenn Feedbackgeber und Feedbacknehmer einige Regeln berücksichtigen.

Die Kunst des Feedbacks besteht darin,

  • präzise und klar in der Rückmeldung zu sein. Die Informationen nicht zu verwässern, zu verharmlosen oder im Vorfeld zu rechtfertigen.
  • konstruktiv und sensibel zu formulieren, so dass die Rückmeldung weder verletzend noch brüskierend auf den Feedbacknehmer wirkt. Dies setzt voraus, dass Feedback auf der Verhaltensebene formuliert ist. Dafür gibt es die Feedbackregeln, die dies möglich machen.

Positiv und Konstruktiv kommuniziert der Feedbackgeber dann, wenn er zunächst einmal positive Punkte erwähnt, die ihm aufgefallen sind und erst dann Verbesserungsvorschläge macht: Was war gut? Was kann man noch besser machen? Hilfreich ist es dabei auch, Ich-Botschaften zu senden, sich also auf die eigene sinnesspezifische Wahrnehmung zu beziehen und Pauschalisierungen zu vermeiden: „Ich habe wahrgenommen … Ich fühlte mich unwohl /ungehalten/vor den Kopf gestoßen …“ So wird das Feedback für den Feedbacknehmer annehmbarer.

Achtet der Feedbackgeber darauf, dass sich eine anschließende Kritik auf das erlebte Verhalten bzw. Ergebnisse des Feedbacknehmers beziehen, macht er es seinem Gesprächspartner leichter, die Kritik auch annehmen zu können. Der Feedbackgeber sollte seine Aussagen und Meinungen begründen können:

„Aus meiner Sicht könntest Du das nächste Mal X noch besser machen, weil das voraussichtlich folgende Wirkung Y hätte…“

Entscheidend für erfolgreiches Feedback ist jedoch die Bereitschaft des Feedbacknehmers, dieses auch hören und annehmen zu wollen. Ungewolltes Feedback erreicht in der Regel nicht sein Ziel. Schließlich sollte das Feedback zeitnah zum wahrgenommenen Ereignis erfolgen und nicht überladen sein. Ein bis zwei Informationen pro Feedback sind vollkommen ausreichend, damit der Feedbacknehmer sich mit dem Impuls konstruktiv auseinandersetzen kann.

Auch für den Feedbacknehmer gibt es Empfehlungen, die das Feedback gelingen lassen: Jedes Feedback ist die Chance, sich zu entwickeln. Mit dieser Haltung führt es in einen ressourcenvollen Zustand, der neue Verhaltensoptionen ermöglicht.

Der Feedbacknehmer sollte aufmerksam zuhören und sich während des Feedbacks nicht rechtfertigen. Der Feedbackgeber schildert seine persönliche Wahrnehmung. Diese kann nicht falsch sein. Sie kann jedoch für den Feedbacknehmer unklar bleiben. Deshalb sollte bei Unklarheiten nachgefragt werden. Letztlich ist es die freie Entscheidung des Feedbacknehmers, ob er er das Feedback annehmen will oder nicht. In jedem Fall sollte er sich für das Feedback bedanken.

Die oben genannten Feedbackregeln haben wir im Laufe der Jahre so formuliert, dass Sie leicht anwendbar sind und alle Fallstricke, die als Angriff gewertet werden können, bei Beachtung umgangen werden können. Da Feedback eine der wichtigsten Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen und Entwicklung ist, arbeiten wir mit unseren Klienten daran, diese Technik stetig zu verfeinern. Neben diesen Regeln für eine gute Formulierung ist die menschenzugewandte Haltung Grundlage für gutes Feedback. Für Führungskräfte gehört das konstruktive und lösungsorientierte Feedbackgeben zum Grundhandwerkszeug. Es ist neben den Gesprächsmodellen:

  • Kritikgespräche
  • Mitarbeiterjahresgespräche
  • Zielvereinbarungsgespräche

ein permanentes Instrument, um Entwicklung voranzutreiben und zu ermöglichen.

In Trainings und Coachings arbeiten wir mit unseren Kunden konstruktiv und zielorientiert an ihrer Feedback-Kompetenz und ermöglichen so persönliches Wachstum und Entwicklung.