Dunning-Kruger-Effekt / Selbstüberschätzungs-Effekt (1)
Der Dunning-Kruger-Effekt ist die kognitive Verzerrung, bei der Menschen mit geringen Fähigkeiten bei einer Aufgabe ihre Fähigkeiten überschätzen. Der Dunning-Kruger-Effekt wird in der Regel durch den Vergleich von Selbsteinschätzung und objektiver Leistung gemessen. Zum Beispiel können die Teilnehmer einer Studie gebeten werden, ein Quiz auszufüllen und dann einzuschätzen, wie gut sie abgeschnitten haben. Diese subjektive Einschätzung wird dann damit verglichen, wie gut sie tatsächlich abgeschnitten haben. Dies kann entweder relativ oder absolut geschehen, d. h. in Bezug zur eigenen Vergleichsgruppe als Prozentsatz der Teilnehmer, die man übertroffen hat, oder in Bezug auf objektive Standards als Anzahl der richtig beantworteten Fragen. Der Dunning-Kruger-Effekt tritt in beiden Fällen auf, ist aber im relativen Fall stärker ausgeprägt: Personen im unteren Viertel der Leistungsskala neigen dazu, sich als Teil der oberen beiden Viertel zu sehen. Die ursprüngliche Studie wurde von David Dunning und Justin Kruger durchgeführt. Sie konzentriert sich auf logisches Denken, Grammatik und soziale Fähigkeiten. Seitdem wurden verschiedene andere Studien zu einem breiten Aufgabenspektrum durchgeführt. Dazu gehören Fähigkeiten aus Bereichen wie Wirtschaft, Politik, Medizin, Autofahren, Luftfahrt, räumliches Gedächtnis, Schulprüfungen und Lese- und Schreibkompetenz.
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Confirmation Bias – Bestätigungs-Verzerrer (2)
Ein Bestätigungsfehler (auch Bestätigungstendenz oder Bestätigungsverzerrung, engl. confirmation bias) ist ein Begriff der Kognitionspsychologie, der die Neigung bezeichnet, Informationen so auszuwählen, zu ermitteln und zu interpretieren, dass diese die eigenen Erwartungen erfüllen (bestätigen). Die erste Theorie zu dieser kognitiven Verzerrung stammt von Peter Wason aus den 1970er-Jahren.
Bestätigende Informationen werden unter anderem bevorzugt, wenn
- passende Informationen besser in Erinnerung bleiben,
- passende Informationen höher gewertet werden als gegensätzliche,
- Informationsquellen für unpassende Informationen gemieden werden
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Sunk Cost Fellacy (3)
„Versenkte Kosten entstehen bei Unternehmen, Privathaushalten, Einzelpersonen und der Staat. Versunkene Kosten nennt man die Kosten, die nicht wieder rückgängig gemacht oder durch Erlöse gedeckt werden können. Im engeren Sinne sind versunkene Kosten Ausgaben, die bei einem Marktaustritt eines Unternehmens nicht wieder rückgängig oder „liquide“ gemacht werden können. Im weiteren Sinne handelt es sich um Kosten des Markteintritts und Marktaustritts, Leerkosten bei der Aufrechterhaltung von Überkapazitäten, Anschaffungskosten/Baukosten für Fehlinvestitionen und Investitionsruinen, Forschungs- und Entwicklungskosten von nicht auf den Markt gebrachten Produkten, Lagerkosten für unverkäufliche Überbestände oder Kosten für die Entsorgung zu viel gedruckter Prospekte/Flyer.
Es gibt oft die Neigung von Entscheidungsträgern, versunkene Kosten früherer Fehlentscheidungen bei der aktuellen Entscheidungsfindung weiterhin zu berücksichtigen.[4] So werden an sich erfolglose Projekte mit negativem Kapitalwert weiter verfolgt, weitere Kosten in Kauf genommen („gutes Geld schlechtem hinterherwerfen“), anstatt das Projekt zu beenden und die Fehlinvestition einzugestehen. Bei gegenwärtigen Entscheidungen sollten nur der künftige Nutzen und die künftigen Folgekosten, nicht aber die versunkenen Kosten berücksichtigt werden.
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Hindsight Bias – Rückschau-Fehler (4)
Rückschaufehler (englisch hindsight bias) ist seit ca. 1975 bekannt und bezeichnet in der Kognitionspsychologie die kognitive Verzerrung, dazu zu neigen, nachdem ein Ereignis eingetreten ist, die Vorhersehbarkeit dieses Ereignisses zu überschätzen. Teilweise werden auch möglicherweise vor dem Ereignis abgegebene Schätzungen in der Erinnerung später in Richtung der tatsächlichen Ausgänge verzerrt.
Der Effekt führt dazu, dass Menschen nach einem (wichtigen) Ereignis nicht mehr in der Lage sind, die Umstände und Gründe, die zum Ereignis führten, so zu beurteilen, wie sie es vor dem Bekanntwerden des Ereignisses getan hätten oder haben. Sie überschätzen im Rückblick vielmehr systematisch die Möglichkeit, dass man das Ereignis hätte voraussehen können. Eine gängige Erklärung dafür ist, dass die Kenntnis des Ereignisses die Deutung und Wertung aller damit zusammenhängenden Sachverhalte verändert und somit das gesamte kognitive „Koordinatensystem“ in Richtung auf sein Eintreten verschiebt.
Beispiel: Ein Jugendamt hatte eine „auffällige“ Familie seit Jahren unter Beobachtung, alle Fachregeln und Dienstvorschriften wurden genau befolgt, formal wurde nichts versäumt. Nun wird bekannt, dass die Familie ein Kind hat qualvoll verhungern lassen. Sofort kommt im Rahmen der öffentlichen Empörung die Frage auf, wie eine derartige Tat trotz der Beobachtung durch das Amt möglich war. Genau hier unterliegen nun nicht nur Laien, sondern auch Fachleute des jeweiligen Bereiches dem Rückschaufehler, indem sie vorher vorhandene Informationen unter dem Einfluss des Ereignisses neu betrachten und dabei zu einer Überschätzung der Vorhersagbarkeit des Ereignisses kommen.
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Anchoring Effect / Priming (5)
Ankereffekt (englisch anchoring effect) ist ein Begriff aus der Kognitionspsychologie und beschreibt seit den 1980er-Jahren den Effekt, dass Menschen bei Entscheidungen von Umgebungsinformationen beeinflusst werden, ohne dass ihnen dieser Einfluss bewusst wird. Die Umgebungsinformationen werden als der „Anker“ bezeichnet, an dem sich die Entscheidung orientiert. Umgebungsinformationen können selbst dann einen Einfluss haben, wenn sie für die Entscheidung eigentlich irrelevant sind. Die Folge ist eine systematische Verzerrung in Richtung des Ankers.
Anker können auf zwei verschiedene Weisen wirken:
- Als unbewusste Suggestion aktiviert der Anker zu ihm passende Assoziationen, welche im Anschluss die Urteilsfindung beeinflussen, also über den Mechanismus des Primings.
- Der Anker liefert den Ausgangspunkt oder Startwert für einen bewussten Gedankengang, der zu einem rational begründeten Urteil führen soll.
Der Anker ist eine bestimmte Information. Die Information kann der Betreffende selbst aus den Umständen bilden oder von einer anderen Person erhalten, oder sie ist rein zufällig vorhanden. Diese Information ist beim Einschätzen einer Situation und beim Fällen einer Entscheidung ausschlaggebend. Es spielt keine Rolle, ob die Information für eine rationale Entscheidung tatsächlich relevant und nützlich ist.
Tversky/Kahneman[1] lieferten erstmals den Beweis, dass selbst ein willkürlich gesetzter Anker ein Individuum im Entscheidungsprozess beeinflusst. Wenn Anker sich trotz ihrer Irrelevanz auf die Entscheidung auswirken, wird dies in der Literatur als „basic anchoring effect“ bezeichnet (Brewer/Chapman;[2] Wilson et al.[3]).
Anhand unterschiedlicher Studien und Experimente wurde verdeutlicht, dass es sich beim Ankerungseffekt um ein sehr robustes Phänomen bei Entscheidungsprozessen handelt, welches in unterschiedlichsten Situationen auftreten kann.
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Quellen: wikipedia.de und weitere Online-Quellen sowie Fachbücher