Lösungsorientierung ist vielmehr eine mentale Haltung als eine Methode. Lösungsorientierung ist ein systematischer Weg, wahrgenommene Probleme in Ziele zu „verwandeln“. Anstatt die Konzentration auf ein Problem und damit auf die Vergangenheit oder die Gegenwart zu richten, werden die Lösung und die erwünschte Zukunft in den Blick und in Gedanken an eine bestimmte erwünschte Situation, ein erwünschtes Ziel oder einen erwünschten Zeitraum vorweggenommen. Es wird sich also nicht lange bei der Frage aufgehalten, was in der Vergangenheit alles schlecht lief und was zu dem wahrgenommenen Problem führte, sondern was stattdessen (noch) gebraucht wird, um das erwünschte Ziel bzw. die erwünschte Situation oder den erwünschten Zeitraum zu erreichen.

Das Problem ist insofern lediglich – und im ursprünglichen griech. Wortsinn – ‚das, was zur Lösung vorgelegt wurde‘. Lösungsorientiertes Denken wurde durch Steve de Shazer und Insoo Kim Berg am Brief Family Therapy Center in Milwaukee weltweit bekannt und hat seine Wurzeln in den Arbeiten von Milton H. Erickson und Gregory Bateson. Von dort aus hat es sich mittlerweile in der Wirtschaft und in der Organisationsentwicklung etabliert.

Bei SPRACHKULTUR arbeiten wir systemisch und lösungsorientiert. Dabei beachten wir, dass Lösungen meist in vielfältigen Wirkzusammenhängen und Kontexten funktionieren müssen. Wir versuchen, unbewusste Netzwerke zu aktivieren, in denen mehr Handlungsmöglichkeiten und Kompetenzen vorhanden sind. Aus diesem Lösungsraum heraus lassen sich Fragestellungen, die sich vielleicht im ursprünglichen Zustand als Problem gezeigt haben, anders lösen.